CEN Newsletter November 2021
Liebe Leser:innen,
nachdem das Pariser Klimaabkommen 2015 von Jubelrufen begleitet war, stellte sich schon bald Ernüchterung ein. Wie realistisch ist es, die Ziele zu erreichen? Sechs Jahre und fünf Klimaverhandlungen später geht es aktuell in Glasgow nicht darum, neue Ziele zu verhandeln – das 1,5 Grad-Ziel besteht weiter. Es geht vor allem um Fragen der Umsetzung und der Klimagerechtigkeit.Ein Team aus dem Klimaexzellenzcluster CLICCS ist vor Ort, um die Verhandlungen wissenschaftlich zu untersuchen. Lesen Sie hier, mit welchen Erwartungen Stefan Aykut und Jan Wilkens nach Glasgow gereist sind.
Und noch ein Tipp: Bis zum 3. Januar 2022 können sich Nachwuchswissenschaftler:innen aus der Klima- und Erdsystemforschung für den Wladimir Köppen Preis bewerben.
Und nun viel Freude beim Lesen und Stöbern im neuen CEN Newsletter!
Neues aus der CEN und CLICCS Forschung
Beben und Tsunami vor Samos untersucht
Geophysiker:innen des CEN haben den Meeresboden in der Ägäis nach geologischen Strukturen untersucht, die Beben und Tsunamis auslösen können. Die Daten sind die Basis, um zukünftig Risiken für die Region abzuschätzen.
Wasserrad oder Dieselpumpe?
Im Terrassenfeldbau kommen traditionelle Wasserräder ohne Treibstoff und Strom aus. So werden Emissionen und Kosten eingespart. Wie viel genau, untersuchte Katharina Heider in Südspanien.
Mit Fachartikeln in anderen Sprachen die Biodiversität schützen
Wissenschaftliche Fachartikel über Natur- und Artenschutz sind nicht nur auf Englisch, sondern auch in anderen Sprachen verfasst. Die Informationen bleiben so oft unentdeckt – und werden jetzt umfassend zugänglich gemacht.
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Küstenerosion auf den Malediven: Ist der Klimawandel die alleinige Ursache?
Ein Forschungsteam hat auf den Malediven untersucht, zu welchem Anteil der Klimawandel und andere Prozesse die Küsten verändern. Beate Ratter befragte die Bevölkerung und analysierte Governancestrukturen. Ziel ist, die Inseln an den Meeresspiegelanstieg anzupassen.
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Auf der Suche nach Gewittern
Bastian Kirsch untersucht Gewitter. Vor allem die kalten Luftmassen, die Cold Pools, die sich darunter ansammeln und wiederum neue Gewitter auslösen können. Erstmals konnte er messen, welche Faktoren die Temperatur der Cold Pools beeinflussen.
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„Viele denken bei Klimawandel an Bangladesch oder Kalifornien“
Die Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz war verheerend. Beate Ratter erklärt, was wir daraus lernen können – für künftige Extremwetterereignisse und für die Anpassung an den Klimawandel.
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Verstärken Wolken die globale Erwärmung?
Im Rahmen der Messkampagne EUREC4A untersucht ein internationales Wissenschaftsteam die Rolle der Wolken im Klimasystem – denn diese könnten die globale Erwärmung verstärken. Die Daten sollen auch dazu dienen, eine neue Generation von Klimamodellen zu entwickeln.
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Kohlenstoffspeicherung in Küstenökosystemen erhöhen
In einem neuen Forschungsverbund untersuchen Wissenschaftler:innen, wie mehr Kohlenstoff in den Ökosystemen der Küsten gespeichert werden kann. Ein wichtiger Beitrag, um CO2-Emissionen auszugleichen. Beate Ratter und Kai Jensen vom CEN sind beteiligt.
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Experimente stellen Gebirgsbildung der Südanden infrage
Durch die Verschiebung zweier Kontinentalplatten entstehen und verändern sich die Anden seit Millionen Jahren. Doch welche geodynamischen Prozesse laufen dabei ab? Oliver Eisermann bildete diese im Labor für experimentelle Tektonik nach.
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Dorsch in der westlichen Ostsee hat Kipppunkt überschritten
Der Dorschbestand der westlichen Ostsee ist zusammengebrochen. Das zeigt eine neue Studie, die unter Leitung von Christian Möllmann entstand. Sowohl der Klimawandel als auch Überfischung haben dazu geführt und verhindern nun eine schnelle Erholung.
Gastbeiträge im Hamburger Abendblatt
Natürliche Flussauen schützen das Klima
Auenböden speichern Kohlenstoff und gleichen so Emissionen aus. Doch es gibt Unterschiede. Sie speichern mehr, wenn die Böden bewachsen sind und regelmäßig überschwemmt werden. Dies hat Adrian Heger an den Ufern der Elbe erforscht.
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Sturmprognose: Wenn der Meeresboden zittert
Die Erdkruste am Meeresboden ist stets ganz leicht in Bewegung – zum Beispiel durch Wellen oder Stürme. Céline Hadziioannou untersucht dies mit feinen seismischen Messgeräten und konnte jetzt eine neue Quelle für diese Bewegungen an der Nordseeküste nachweisen.
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So lässt sich vor Wetterextremen verlässlich warnen
Patrick Pieper erforscht, wie sich Wetterextreme mehrere Monate im Voraus prognostizieren lassen. Das klappt für La Niña- und El Niño- Ereignisse im Pazifik schon sehr gut. Diese können weltweit Dürren und Überschwemmungen auslösen.
Aus dem CEN/Veranstaltungen
Ist dem Ozean eigentlich auch mal kalt?
Meerwasser enthält Salz und fühlt sich ziemlich kalt an. Aber schmeckt Meerwasser überall gleich salzig? Johanna Baehr beantwortete diese Frage im Rahmen der Kinder-Uni und erklärte, ob dem Ozean eigentlich auch mal warm oder kalt ist.
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Offene Ringvorlesung: Our House Is Still on Fire
Die Themen der Ringvorlesung reichen von Divestment über den IPCC-Bericht bis hin zu Indigenen Gemeinschaften und der Fleischindustrie. Die Vorträge sind für alle Interessierten im Livestream zu sehen oder nachträglich abrufbar.
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Universität Hamburg gratuliert ihrem emeritierten Professor Klaus Hasselmann zum Nobelpreis für Physik
Universität Hamburgs emeritierter Professor Klaus Hasselmann wurde mit dem Nobelpreis für Physik geehrt. Hasselmanns Arbeiten haben maßgeblich zum Verständnis der globalen Erwärmung und zum Beitrag des Menschen an dieser Entwicklung beigetragen.
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Den Ozean vorhersagen
Beim internationalen Ocean Lab „A predicted ocean“ haben Expert:innen aus vielen Ländern über den Zustand und die Zukunft der Meere diskutiert. Detlef Stammer hatte den Vorsitz der Veranstaltung, die im Rahmen der UN-Ozeandekade stattfand.
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Klimaextreme: eine Professur zur rechten Zeit
Jana Sillmann tritt die neue Professur für „Klimastatistik und Klimaextreme“ an. Im Exzellenzcluster CLICCS erforscht die Geo-Ökologin, was Starkregen und Hitzewellen für uns bedeuten und wie wir mit den Risiken umgehen können.
Deutsche Klimaforschung informiert: Kompakte Infos auf 10 Karten
Der Klimawandel ist real und gefährlich. Aber wir können auch etwas tun – die Mitglieder des Deutschen Klimakonsortiums (DKK), darunter das CEN, haben wichtige Eckdaten kurz und knapp auf zehn digitalen Karten zusammengefasst.