Astronaut Alexander Gerst begeistert Hamburger im Audimax
11. Mai 2015, von Franziska Neigenfind

Foto: UHH/CEN/Ausserhofer
Rund 1500 Hamburger kamen vergangenen Freitag ins Audimax der Universität Hamburg, um Alexander Gerst zu sehen.
Rund 1500 Hamburger kamen vergangenen Freitag ins Audimax der Universität Hamburg, um Alexander Gerst zu sehen. Der deutsche Astronaut berichtete von seiner Mission „Blue Dot“ auf der Internationalen Raumstation ISS. Es war nicht nur für das begeisterte Publikum ein besonderes Erlebnis. Über den Tag an seiner alten Heimatuniversität sagte Gerst: „Es ist wie nach Hause kommen.“
Wie fühlt sich Schwerelosigkeit an? Wie sehen Wüsten, Wälder und Gebirge aus dem Weltall aus? Über eine Stunde fesselte Alexander Gerst das Publikum mit seinen Worten und Bildern: Von seinem Kindheitswunsch Astronaut zu werden über den Flug in einer Rakete bis zum Leben und Forschen in der Schwerelosigkeit. Über einhundert Experimente führte der Wissenschaftler während der 166 Tage im All durch: Im Auftrag verschiedener Institutionen erforschte Gerst neue Legierungen, führte medizinische Tests durch und fotografierte Vulkanausbrüche. Zu Beginn der Veranstaltung begrüßten Katharina Fegebank, Wissenschaftssenatorin der Freien und Hansestadt Hamburg, und Prof. Dieter Lenzen, Präsident der Universität Hamburg, Gerst im Audimax.
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Im Anschluss an seine Präsentation diskutierte Gerst mit seinem Doktorvater Prof. Matthias Hort vom Institut für Geophysik der Universität Hamburg auf dem Podium. Gerst sei genau der Richtige für den Job im All, betonte Hort. Er könne sehr genau arbeiten, konstruieren und reparieren und habe eine unerschöpfliche Neugier die Welt zu entdecken. Vor seiner Ausbildung zum Astronauten forschte Gerst am Institut für Geophysik und promovierte über die Eruptionsdynamiken des antarktischen Vulkans Mount Erebus. Mit auf dem Podium waren auch Prof. Detlef Stammer, Direktor des Centrums für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN) der Universität Hamburg, Prof. Lars Kaleschke, Physiker am CEN, und Dr. Maurice Borgeaud von der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA. Die Wissenschaftler betonten die Wichtigkeit satellitengestützter Erdsystemforschung und dankten ihrem Kollegen für die gute Zuarbeit aus dem All.
Vor der Veranstaltung im Audimax hatte Alexander Gerst sich mit zehn Schülerinnen und Schülern des „Relli Space Club“ von der Hamburger Grundschule Rellinger Straße getroffen. Die Sieben- bis Zwölfjährigen hatten die von Mai bis November 2014 dauernde Mission genau verfolgt und sich mit Raumfahrt und Forschung beschäftigt. Jetzt konnten sie ihre Fragen endlich direkt an ihr Idol richten. Gerst ermutigte die Kinder, ihren Träumen treu zu bleiben. Auch er habe nicht damit gerechnet Astronaut zu werden und habe seinem Traum doch eine Chance gegeben.