Gastwissenschaftler Jens-Arne Subke
24. September 2014, von Franziska Neigenfind

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Jens-Arne Subke forscht normalerweise an der School of Natural Sciences an der Universität in Stirling, Schottland. Bis Januar ist er bei der CliSAP Research Group „Hydrologie in terrestrischen Systemen“ von Prof. Lars Kutzbach zu Gast. Subkes Forschung dreht sich vornehmlich um den Kohlenstoffhaushalt von Ökosystemen an Land. Er interessiert sich dabei besonders für den Austausch von Treibhausgasen zwischen Pflanzen, Boden und der Atmosphäre – beispielsweise in Waldgebieten, aber auch in Moorflächen oder in der arktischen Tundra. Wir haben mit ihm gesprochen:
Warum fasziniert Sie gerade die Klimaforschung? Wann haben Sie angefangen, sich dafür zu interessieren?
Für die Klimaforschung habe ich mich bereits vor meinem Biologiestudium interessiert. Allerdings standen für mich damals eher die Umweltaspekte im Vordergrund. Nach dem Studium entschied ich mich dann bewusst dafür, eine Doktorarbeit im Bereich der klimarelevanten Ökosystemforschung zu verfassen. Denn mich reizte sowohl das Verständnis der biologischen Zusammenhänge in Böden, als auch die Relevanz eines der größten Probleme unserer Zeit: der Erderwärmung.
Warum kommen Sie nach Hamburg und zum Exzellenzcluster CliSAP?
Meine Forschungsinteressen sind denen von Lars Kutzbach sehr ähnlich. Meine Universität hat mir ein Forschungssemester genehmigt, das ich dazu nutzen will, hier neue Kontakte zu knüpfen und mit etwas Entfernung zum eigenen Schreibtisch ein paar neue Forschungsideen in Anträge zu verwandeln.
Könnten Sie in einfachen Worten zusammenfassen, an was Sie während Ihrer Zeit hier arbeiten wollen?
Ich möchte gerne einen Verbund mehrerer europäischer Universitäten schaffen, um ein Forschungs- und Trainingsnetzwerk von Doktorandinnen und Doktoranden ins Leben zu rufen. Schwerpunkt dieses Verbundes soll die Renaturierung und Nutzung von Moorflächen sein. Diese wird in vielen Ländern verstärkt betrieben, und ich denke, dass es einen Bedarf gibt, einen Austausch zwischen einzelnen Projekten zu schaffen. So könnten die wissenschaftlichen Kenntnisse zu Mechanismen und Auswirkungen – beispielsweise auf klimarelevante Gase – wie auch Praktiken und kulturelles Wissen verbessert werden.
Wo kann man Sie finden, wenn man eine Frage an Sie hat?
Ich bin nun in der Gruppe von Lars Kutzbach "zu Hause", am Allende-Platz 2 und arbeite primär auch mit ihm zusammen. Mein Schreibtisch steht in Raum 505, wo man mich an manchen Tagen antreffen kann. Eine E-Mail findet mich immer: jens-arne.subke@stir.ac.uk.
Wie kann Ihre Expertise auf dem Gebiet der Bodenkunde die Forschung bei CliSAP bereichern? Was können Sie aber auch umgekehrt wieder mit zurück in ihr Heimatland nehmen?
Ich hoffe, dass am Lehrstuhl einige Kolleginnen und Kollegen an meiner Forschung interessiert sind. Ich habe bereits sehr interessante Gespräche geführt und denke, dass der Ideenaustausch sehr bereichernd sein kann. Auch werde ich im Laufe des Semesters ein paar Seminare geben. In Zukunft kann ich mir auch gemeinsame Projekte gut vorstellen. Ich arbeite beispielsweise derzeit an einem Projekt in der kanadischen Arktis. Mit der Forschung, die Lars' Gruppe in Sibirien macht, wäre eine weitere Zusammenarbeit gut denkbar.