Internationale Windexperten treffen sich in Hamburg
11. Juni 2014, von Franziska Neigenfind

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Wie lässt sich ein Hochhaus so bauen, dass es bei Wind nicht schwankt? Wie lassen sich...
Wie lässt sich ein Hochhaus so bauen, dass es bei Wind nicht schwankt? Wie lassen sich die Windverhältnisse in der Stadt steuern, damit Bewohner sich wohlfühlen, gesund leben und produktiv arbeiten können? Welche Standorte eignen sich für Windparks?
Diese und andere Fragen diskutieren rund 250 Meteorologen und Ingenieure auf dem Symposium „Computational Wind Engineering“ (computergestütztes Windingenieurwesen). Die internationale Veranstaltung findet erstmals in Deutschland statt und wird an der Universität Hamburg ausgerichtet. Vom 8.-12. Juni treffen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler – überwiegend aus Europa und Asien – in der Edmund-Siemers-Allee.
Beide Professionen eint das Thema Wind: Ingenieure berechnen beispielsweise Windlasten von Gebäuden, damit diese notwendige Sicherheitsaspekte erfüllen. Meteorologen gehen generell atmosphärischen Prozessen auf den Grund, beispielsweise in der Stadt.
Das Meteorologische Institut der Universität ist eine der wenigen Einrichtungen, die – aus ingenieurwissenschaftlicher und meteorologischer Perspektive – die bodennahe Atmosphäre untersucht. Wichtiges Hilfsmittel: komplexe Computermodelle, die in der Abteilung Technische Meteorologie entwickelt werden.
Heinke Schlünzen, Meteorologieprofessorin und Vorsitzende des Symposiums, forscht im Bereich Stadtklima. „Die Computertechnologie entwickelt sich permanent weiter, die Modelle werden immer detaillierter“, so Schlünzen. „Wir haben dadurch die Chance, künftig noch präzisere Simulationen durchzuführen. So können wir beispielsweise herausfinden, was getan werden muss, um die Folgen des Klimawandels durch städtische Bebauung nicht noch zu verstärken.“
Die Tagung fand 1992 erstmals in Tokyo statt, später in den USA und England. 2014 ist mit Hamburg zum ersten Mal Deutschland Gastgeber.