Meeresspiegel: Regionale Änderungen besser verstehen
28. November 2013, von Markus Dressel

Foto: Shahee Ilyas (Lizenz: GFDL)
Rund 50 Experten nahmen vergangene Woche am Workshop „High-End Scenarios of Regional Sea Level Changes and Their Uncertainties” am CEN teil. Der Workshop war eine Kooperation des CEN, des Exzellenzclusters CliSAP, der European Climate Research Alliance und des World Climate Research Programmes. Zentrale Frage: wie regionale Meeresspiegel-Änderungen besser verstanden und vorhergesagt werden können.
Rund 50 internationale Experten nahmen in der vergangenen Woche am Workshop „High-End Scenarios of Regional Sea Level Changes and Their Uncertainties” am Centrum für Erdsytemforschung und Nachhaltigkeit (CEN) der Universität Hamburg teil. Der Workshop war eine Kooperationsveranstaltung des CEN, des Exzellenzclusters CLISAP, der European Climate Research Alliance (ECRA) und des World Climate Research Programmes (WCRP). Im Mittelpunkt stand die Frage, wie regionale Änderungen des Meeresspiegels besser verstanden und vorhergesagt werden können.
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist der Meeresspiegel um rund 20 Zentimeter gestiegen – im globalen Durchschnitt. Regional kann dieser Wert erheblich darüber oder darunter liegen. Abhängig von den Treibhausemissionen wird der durchschnittliche globale Meeresspiegel bis zum Ende des Jahrhunderts weiter ansteigen: um einen Meter oder mehr, je nach Emissionsszenario. Auch in Zukunft wird der Anstieg von Region zu Region unterschiedlich ausfallen. Für konkrete Pläne zur Anpassung sind je nach Küstenregion jeweils spezifische Prognosen nötig.
Thema des Workshops waren die oberen Extremwerte solcher regionaler Vorhersagen. Diese in Klimamodellen zu berechnen, ist eine besondere Herausforderung – etwa weil lokale und globale Phänomene miteinander wechselwirken oder weil Vorgänge zeitlich versetzt ablaufen. Die Teilnehmer des Workshops diskutierten, welche Höchstwerte für den Meeresspiegelanstieg zu erwarten sind und welche Prozesse in aktuellen Klimamodellen noch nicht ausreichend beachtet werden. Außerdem wurde die Qualität der Beobachtungsdaten erörtert. „Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Entwicklung geeigneter Rechenexperimente, mit denen Klimamodelle regionale Meeresspiegeländerungen simulieren können. Hier sind wir durch den Workshop am CEN ein gutes Stück weiter gekommen“, sagt Prof. Detlef Stammer, stellvertretender CliSAP-Sprecher und Leiter des Grand Challenges „Sea Level Rise and Regional Impacts“ des WCRP.
Teil des Workshops war ein Vortrag von Prof. Antonio J. Busalacchi, Vorsitzender des gemeinsamen wissenschaftlichen Ausschusses des WCRP. Dieser Vortrag fand im Rahmen des KlimaCampus-Kolloquiums statt. Prof. Busalacchi sprach über Entwicklung und Aufgaben des WCRP und stellte neben den regionalen Meeresspiegeländerungen auch weitere zentrale Herausforderungen der Klimaforschung vor. Die Ergebnisse des Workshops werden in Form eines White Papers zusammengefasst. Sie sollen unter anderem als Grundlage dienen, um das Forschungsprogramm des WCRP weiter zu entwickeln.
Weitere Informationen:
Exzellenzcluster CliSAP
European Climate Research Alliance (ECRA)
World Climate Research Programmes (WCRP)